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Gewinner und Verlierer des NFL Draft 2025

Gewinner und Verlierer des NFL Draft 2025Getty Images
Mutige Jacksonville Jaguars, ein merkwürdiger Draft der Atlanta Falcons und ein tief gefallenes Quarterback-Talent. Die Gewinner und Verlierer des NFL Draft 2025.

Es kann natürlich Jahre dauern, bis man richtig einschätzen kann, ob ein im Draft gezogenes Talent sowie die Draft-Strategie eines Teams sich letztlich bewährt hat.

Dennoch gibt es beim NFL Draft viele Entscheidungen, die auf den ersten Blick Sinn machen - entsprechend den Bedürfnissen der Teams, der Strategie, der Schwächen im Kader und der Klasse der College-Spieler. Und dann gibt es natürlich auch Entscheidungen, die für Kopfschütteln oder Unverständnis (auf den ersten Blick) sorgen sowie Spieler, die vorab hoch gehandelt wurden, aber plötzlich überraschend sehr tief gefallen sind. 

DAZN News blickt auf die Gewinner und Verlierer nach dem NFL Draft 2025.

Gewinner und Verlierer des NFL Draft 2025

Gewinner: Jacksonville Jaguars

Die Jaguars sorgten direkt in Runde 1 für Aufsehen. Der Trade mit den Cleveland Browns, um von der fünften auf die zweite Position vorzurücken und so Colorado Cornerback/Receiver-Einhorn Travis Hunter auszuwählen, war die wohl größte Story im NFL Draft 2025 - im positiven Sinne.

Mit diesem Uptrade, einen zugegeben kostspieligem (Pick 5, 36, 126 und der Erstrundenpick 2026 für Pick 2, 104 und 200) schrieben die Jags ein wenig NFL-Geschichte. Es war das erste Mal seit 1997, dass ein Team in einem Draft in die Top 5 aufrückte, um einen Nicht-Quarterback auszuwählen. Und wenn man Hunter eher als Cornerback denn als Receiver betrachtet, ist er der am höchsten gedraftete Spieler auf dieser Position in der Draft-Ära der NFL, die bis 1967 zurückreicht. 

"Travis Hunter verkörpert den Glauben“, sagte Jaguars-Generalmanager James Gladstone zu dem mutigen Move: "Er ist ein seltener Spieler. Aber er ist auch eine Erinnerung daran, dass die Grenzen des Footballsports dafür geschaffen wurden, um herausgefordert zu werden. Die Entscheidung, ihn auszuwählen, war also eigentlich ein Statement, ein Statement dafür, wie wir uns bewegen wollen, wer wir sind."

Hunter wird in der NFL als "Unicorn", als Einhorn angesehen, weil er zwei Positionen spielen kann - Cornerback in der Defense und Wide Receiver in der Offense. Und auf beiden Positionen exzellent ist. Wenn der Gewinner der Heisman Trophy in der Lage ist, sein Potenzial auszuschöpfen, wird Jacksonville den hohen Preis, den sie bezahlt haben um ihn zu bekommen, nicht bereuen.

Gewinner: New England Patriots

Letzte Saison waren die Patriots einer der schlechtesten Franchises der NFL - Hoffnung auf Besserung in der Zukunft machte im Januar die Rückkehr von Mike Vrabel als Headcoach, der an die alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Doch der Kader der Pats hat dermaßen viele Baustellen auf verschiedenen Positionen (Receiver, Tackle, O-Line, auch Running Back), dass man kaum wusste, wo man anfangen sollte. In der Free Agency wollte zu allem Überfluss kaum ein namhafter Spieler zu den Pats.

Doch nach dem NFL Draft ist sicherlich die Euphorie ein klein wenig zurückgekehrt. So baut man Excitement für ein junges, wachsendes Team auf - aufgrund der Wahl ihrer Prospects gilt die Zukunft schneller als erwartet wieder als hoffnungsvoll.

Will Campbell und Jared Wilson sehen so aus, als ob sie in den kommenden Jahren Eckpfeiler der Offensive Line sein werden. Runningback TreVeyon Henderson bringt die Fähigkeit zum Big Play ins Backfield, Kyle Williams ist ein explosiver Receiver. Joshua Farmer, Defensive Tackle von der Florida State und Bradyn Swinson, Defensive End von der LSU, sind zwei Spieler, die die poröse Defense verbessern sollten.

Natürlich kann man nicht garantieren, dass sich all diese Picks bewähren werden - wie gut Spieler letztlich funktionieren, das zeigt die Zukunft. Aber der Prozess ist grundsolide. Die Patriots mussten ihren jungen Quarterback Drake Maye mit Talenten auf verschiedenen Positionen umgeben, und genau das haben sie getan. Sie haben ihre Schwächen im Draft adressiert, sich mit spannenden Spielern vestärkt und gelten daher als einer der Gewinner.

Mike Vrabel_December2021Wesley Hitt/Getty Images

Gewinner: New York Giants

Man muss nicht einmal ein sonderlich großer Fan von Jaxson Dart sein, dem Quarterback, den die Giants gezogen haben  Denn auch wer von Dart als Prospect nicht überzeugt ist, muss dem Vorgehen der Giants bei der Auswahl dieser Draft-Klasse Respekt zollen. Zunächst einmal haben sie den wichtigsten Pick nicht vermasselt. Anstatt sich von ihrem Bedarf an einem Quarterback ablenken zu lassen, taten sie das einzig Vernünftige und wählten Abdul Carter mit dem 3. Pick, womit sie einen der besten Spieler des Drafts erhielten und ihren Pass Rush zu einer der furchterregendsten Einheiten der Liga machen.

Dart war dann ihr zweiter Pick in Runde 1 - zu einem sehr moderaten Preis. Neun Plätze nach oben zu rücken, ohne einen zukünftigen Erstrundenpick abzugeben, ist ein smarter Move. Wenn sich dieses Glücksspiel auszahlt und Dart sich zu einem Starting QB über die Jahre entwickeln kann, war der Uptrade richtig stark. Wenn nicht, haben die Giants keine Ressourcen verschenkt, die sie in Zukunft beim Kaderbau groß einschränken werden, denn der Preis für den Dart-Uptrade war extrem niedrig. Diese beiden Entscheidungen waren die wichtigsten, aber auch der Rest der Giants-Draftclass sorgt für Vorfreude. Cam Skattebo ist ein Runningback Rammbock, Darius Alexander eine weitere spannende Ergänzung für den Pass Rush.

Es ist eine Draft Class, die die Giants kurzfristig besser machen sollte, während der Dart-Trade ihnen zumindest die Chance gibt, langfristig deutlich besser zu werden - mit sehr wenig Nachteilen. Das nennt man einen klugen Draft.

Verlierer: Shedeur Sanders

Der sicherlich größte Verlierer des NFL Draft 2025 war kein Team, sondern ein Spieler: Shedeur Sanders. Der Quarterback war im Vorfeld als potenzieller Top-10-Pick gehandelt worden, doch dann hatten viele Teams und Owner Bedenken, was den Charakter des Sohnes von Legende Deion "Primetime" Sanders betrifft. 

Es entwickelte sich eine Saga, ein Running Gag fast. Denn Sanders wurde nicht in der 1. Runde, nicht in der 2., 3. oder 4. Runde gewählt - sondern tatsächlich erst in der 5. Runde mit dem 144. Pick, und zwar von den Cleveland Browns. Es war eine wahre Demütigung für den durchaus selbstbewussten (um nicht zu sagen: selbstverliebten) Sanders, der jetzt in Cleveland zudem einer von gleich fünf (!) Quarterbacks im Kader ist.

Neben Deshaun Watson (aktuell schwer verletzt) stehen mit Joe Flacco (dem wahrscheinlich zukünftigen Starter) und Kenny Pickett bereits drei Quarterbacks bei den Browns unter Vertrag, zudem holten die Browns im Draft neben Sanders mit Dillon Gabriel einen weiteren Spielmacher. Die Aussicht auf baldige Spielzeit in der NFL, sie ist für Sanders somit auch nicht gerade rosig.

Shedeur Sanders 2025 Scouting Combine_01032025Stacy Revere/Getty Images

Verlierer: Atlanta Falcons

Die Atlanta Falcons brauchten einen Pass Rush, aber vielleicht haben sie bei dem Versuch, dieses Problem zu lösen, übertrieben. Sie zogen nicht nur Jalon Walker (Edge) mit ihrem 15. Pick, sondern fädelten auch einige Trades ein, bei denen sie wohl unnötigerweise zu viel hergaben, um hochzutraden.

So gaben die Falcons einen First-Rounder im nächsten Jahr auf, um Edge James Pearce Jr. mit Pick 26 zu verpflichten - ein hoher Preis, schließlich könnte dies nächstes Jahr ein Top 10-Pick werden, wenn Atlanta keine gute Saison spielten sollte. Zudem legte Atlanta nach und schickte einen 2026er Fünftrunden-Pick nach Philadelphia, um von 101 auf 96 hochzugehen und Safety Xavier Watts zu holen.

Auf die fragwürdigen wie teuren Trades folgte die blanke Peinlichkeit, als sich herausstellte, dass der Sohn von Atlantas Defensivkoordinator Jeff Ulbrich einen Anruf bei Shedeur Sanders getätigt hatte, in dem er vorgab, die New Orleans Saints zu sein um so zu tun, als würden die Saints Sanders als nächstes Auswählen. Die Falcons haben sich für den peinlichen Telefonstreich zwar entschuldigt, ebenso wie der 21-jährige Jax Ulbrich, aber es passt ins Bild der zuletzt so chaotischen Franchise samt Front Office.

Verlierer: Die Quarterback-Class 2025

Es ist klar, dass die Teams in der NFL nicht viel von einer Quarterback-Klasse hielt, die schon im Vorfeld als weitaus schlechter als die von 2024 angesehen wurde. Der Draft hat das nur umso deutlicher untermauert. Letztes Jahr wurden sechs Quarterbacks in der ersten Runde ausgewählt - die Top-3-Picks (Caleb Williams, Jayden Daniels, Drake Maye) sowie drei weitere QBs unter den ersten 12 Picks (Michael Penix Jr. an 8, JJ McCarthy an 10 und Bo Nix an 12). Das war eine QB-Class voller angehender Stars, und abgesehen von McCarthy, der in der Presason einen Meniskusrisserlitt, zeigte die gesamte Klasse auf Anhieb Starter-Potenzial.

Diesmal avancierten nur zwei Quarterbacks als Erstrundenspieler - Cam Ward, der als 1. Pick an die Tennessee Titans ging, und Jaxson Dart, der als 25. von den Giants ausgewählt wurde. Sanders' Sinkflug passte da sogar ins Bild, das die QBs nach Ansicht der NFL-Teams im Draft 2025 abgaben. Insgesamt 13 QBs wurden im Draft ausgewählt. Die Zukunft wird zeigen, wie viele von ihnen sich in der NFL zu guten Spielern entwickeln werden. Wie wenig die Front Offices und Analysten von den verfügbaren Quarterbacks hielten, hat das Draft-Wochenende deutlich gemacht.

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