Seinen Job als Zweitligakeeper hat Marius Gersbeck bereits vorerst verloren, nun steht ihm auch rechtlicher Ärger ins Haus. Der 28-Jährige, der erst in diesem Sommer zu Hertha BSC gewechselt ist und dort im Kampf um den Stammplatz im Tor mitmischen sollte, sieht sich mit einer Anklage konfrontiert, die ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bescheren könnte.
Gersbeck war im Trainingslager der Hertha in Österreich in eine folgenschwere Auseinandersetzung geraten. Seitdem ist der Torhüter im Team von Trainer Pal Dardai suspendiert. Nun hat die Staatsanwaltschaft Salzburg Anklage erhoben, wie in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde. "Bei der Staatsanwaltschaft Salzburg war gegen einen Fußballspieler des deutschen Vereins Hertha BSC ein Ermittlungsverfahren anhängig. Nunmehr wurde Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung nach Paragraph 84 Abs. 4 des österreichischen Strafgesetzbuches (StGB) beim Landesgericht Salzburg eingebracht", heißt es dort.
Ferner wird die Anklage konkreter. Gersbeck soll am 16. Juli in Zell am See "dem Opfer Faustschläge und Tritte versetzt haben und dadurch, wenn auch nur fahrlässig, eine schwere Körperverletzung, nämlich eine Orbitabodenfraktur, eine Kieferhöhlenwandfraktur sowie ein Lidhämatom, herbeigeführt haben." Unmittelbar nach dem Vorfall, am 17. Juli, wurde Gersbeck von Hertha BSC suspendiert.
"Der Tatbestand der schweren Körperverletzung nach Paragraph 84 Abs 4 StGB ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bedroht", lässt die Staatsanwaltschaft weiterhin verlauten. Am 28. September wird sich Gersbeck in einer Hauptverhandlung am Landesgericht Salzburg verantworten müssen.
Hertha BSC äußert sich derzeit nicht zu dem laufenden Verfahren. Ob Gersbeck in Dardais Kader zurückkehrt, ist ebenfalls offen. Die vergangenen drei Pflichtspiele hat der 20-jährige Tjark Ernst bestritten. Mit ihm wird nach dem Abgang von Oliver Christensen zu AC Florenz als Nummer 1 geplant. Dahinter soll bestenfalls noch ein erfahrener Keeper verpflichtet werden. Eine Aufgabe, die eigentlich Gersbeck zugeschrieben werden sollte.